Schleswig-Holstein

Einfelder See

Der Einfelder See liegt im Norden von Neumünster zwischen dem Ortsteil Einfeld und dem Dorf Mühbrook. An der längsten Stelle ist der See 3,0 km lang und hat eine durchschnittliche Breite von 700m. Durchschnittlich ist der See 4,5 m tief. An den tiefsten Stellen erreicht er sogar über 8 m. Seinen landschaftlichen Reiz verdankt er der Grenzlage Naturräume Östliches Hügelland und Holsteinische Vorgeest. Ein größerer Waldbestand im Westen des See, das Bondenholz, und das Dosenmoor (dem größten und besterhaltenen Hochmoor Schleswig-Holsteins) im Osten bereichern die Umgebung mit weiteren landschaftlichen reizvollen Elementen.

Um den See herum führt ein ca. 8 km langer Wanderweg. Hier trifft man nicht nur Wanderer oder Jogger, sondern er ist auch gut für Fahrradfahrer geeignet. Sollte einem der Weg zu kurz sein, kann die Tour auch auf das benachbarte Dosenmoor ausgeweitet werden. Rund um den See bieten sich gute Möglichkeiten zur Rast in der Natur und Gelegenheiten zur Einkehr in unmittelbarer Seenähe. Dem Umstand, dass der gesamte See und seine Ufer in kommunalem Eigentum sind, ist es zu verdanken, dass der Einfelder See überall für die Bevölkerung zugänglich geblieben ist.

Ein Teil des Westufers steht unter Naturschutz. Das Naturschutzgebiet "Westufer Einfelder See" wurde 1995 als 2,4 ha großes "Vogelschutzgebiet am Einfelder See" unter Schutz gestellt. Schutzziel ist es, an dem als Naherholungs- und Wassersportgebiet stark genutzten See ein ungestörtes Reservat für die Vogelwelt zu schaffen. 1987 wurde das Naturschutzgebiet auf rund 13 ha vergrößert.

Sehr beeindruckend sind auch die Bäume am Einfelder See. Ob es nun die 250 Jahre alte Buche im nordwestlichen Teil ist, die als Naturdenkmal ausgewiesene Stieleiche in der Einfelder Dorfbucht oder die Pappelallee an der Margarethenschanze. Allen Bäumen ist eines gemeinsam: sie stellen natürliche Lebensräume dar, die unersetzlich sind. So leben z.B. auf eine 100 jährigen Eiche bis zu 300 verschiedene Insektenarten. Daneben liefern sie auch für menschliches Wohlbefinden spürbare Beiträge. Ein einziger großer Laubbaum produziert an einem sonnigen Tag soviel Sauerstoff, wie die Bewohner von zehn Einfamilienhäusern verbrauchen.

Als Naherholungsgebiet ist der Einfelder See von unschätzbaren Wert. Die

Nutzung des Sees als Naherholungsgebiet war vor und zwischen den Weltkriegen und in den ersten Jahren nach 1945 bedeutend stärker als heute. An schönen Sonntagen wurden damals bis zu 10000 Besuchern gezählt. Große Veranstaltungen mit Militärkonzerten, Lampionfahrten im Sommer und Eisfeste im Winter waren vor dem Krieg so beliebt, das alte Einfelder und Neumünsteraner noch heute mit Begeisterung davon erzählen. Bereits im Jahr 1895 wurde ein Pavillon am See, die "Strandhalle", eröffnet. Gleichzeitig ließ der damalige Besitzer des "Krugs zur alten Schanze" zwei Badeanstalten bauen. Auch heute noch bietet der Einfelder See Urlaubsgästen und Anwohnern Region attraktive Erholungsmöglichkeiten.

Besonders im Frühling ist der Radwanderweg mit Anbindung an überregionale und Fern-Wanderwege empfehlenswert, egal ob zu Fuß oder per Fahrrad.

Im Sommer bietet der See gute Badegelegenheiten. Wer etwas Abwechslung sucht kann am Badestrand an der Schanze Beach-Volleyball spielen oder an einer eigens eingerichteten Feuerstelle grillen. Im nördlich angrenzenden Wäldchen gibt es ruhige Buchten die gerne von den FKK-Jüngern genutzt werden, ohne von den Stoffbadern schief angesehen zu werden. Etwas weiter südlich liegt eine zweite Badestelle mit Möglichkeiten zum Minigolf und einem Kiosk. Eine große Liegewiese lädt zum Sonnenbaden an der Südseite ein. Wer es etwas verschwiegener mag, dem seien die idyllischen Badestellen in Mühbrook an der West- und Ostseite der Bucht empfohlen.

Im Herbst zeigt der See sich wieder mit anderem Gesicht:

"Wenn nach einem geschäftigen Sommer wieder eher Ruhe und Beschaulichkeit einkehren," schreibt ein Anwohner, "sitze ich gern auf einer der vielen ruhigen Uferbänke. Das satte Grün des Schilfs ist verblasst. Von jenseits des Sees grüßt der Wald mit tausend bunten Farben. Wenn das letzte Abendrot im See versinkt, streicht der Wind sachte über das Schilf und lässt es geheimnisvoll rauschen. Die letzten Mücken tanzen über dem leicht gekräuselten Wasser, ab und zu hört man das glucksende Geräusch von Enten und Bleßhühner. Kein Segel belebt mehr die weite Fläche, nur die hohen Masten der vertäuten Boote lugen über das Schilf."

Ein so romantisches Ambiente, wie es dieser immerhin schon dreißig Jahre alte Artikel beschreibt, bietet der See auch heute noch an manchem schönen Herbsttag. Dann lockt er nicht nur Wanderer, sondern vor allem auch die Freunde des Angelsports an seine Ufer.

Im Winter, wenn die weite Fläche zugefroren ist, lockt der See Jung und Alt. Wenn das Eis dick genug ist, lässt es sich auf der Weite der glitzernden Fläche herrlich Schlittschuh fahren, Eishockey spielen oder sogar Eissegeln.

Quelle: Einfelder Sehpunkte / Herausgeber Gemeinde Mühbrook und Stadt Neumünster
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